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Nutzungsrechte erwerbenUmfrage: Handlungsbedarf bei Medienpädagogik
Freitag, 23. August 2024Laurenz Gehrke
Schnelldurchlauf:
Nach dem Parteikongress: Tech-Anliegen der Demokraten +++ Zettelwirtschaft: BMI-Staatssekretär sieht drohendes Staatsversagen +++ Kalifornien: Lob und Kritik an Google-Deal für Journalismus +++ Medienbericht: Anleitung zu sexueller Ausbeutung auf Plattformen +++ Tiefgang: Sorgenkind Medienpädagogik: Was ist zu tun? +++ „Ergibt keinen Sinn“: Zank um KI-Regulierung in Kalifornien +++ Noyb: Datenschutzbeschwerden gegen EU-Parlament
Guten Morgen. Was halten Sie vom derzeitigen Social-Media-Trend demure? Der hat in Windeseile den vorangehenden, rotzfrechen brat girl summer abgelöst, und jetzt ist – in deutscher Übersetzung – also das Bescheidene, Zurückhaltende, das betont Maßvolle und Sanfte angesagt. Demure eben.
Vielleicht denken Sie, es lohnt sich gar nicht, genauer nachzulesen, worum es geht, lässt doch die Halbwertszeit des Vorgängertrends Schlüsse darauf zu, wie lange man nun demure sein muss (nicht lange), um am Ball zu bleiben. Wenn Sie’s doch tun, werden Sie sich wundern, was man alles demurely machen kann. Sich hinsetzen zum Beispiel, also sich nicht einfach plumpsen lassen.
Das ist jetzt trendy, wobei Demut und Bescheidenheit natürlich eigentlich uralte Tugenden sind, schon Jesus empfahl sie mit Nachdruck. Mit Social Media vertragen sie sich eigentlich nur dann, wenn sie zum Trend werden, also streng genommen ihrer Bedeutung beraubt sind, um doch nur wieder die Reichweite zu pushen.
Wie dem auch sei, die Schöpfer der bunten Social-Media-Welt selbst sind mitunter nicht so demure. Mark Zuckerberg etwa, der jüngst eine überlebensgroße Statue seiner Frau enthüllte, um eine „Tradition römischer Kaiser“ wiederzubeleben. Reichlich wenig demure. „Dem Kaiser, was des Kaisers ist“, hätte Jesus gesagt – aber dem fielen vielleicht eh ein paar Takte zu dem Ganzen ein.